Sicherheit im Fechtsport

Zuallererst, die Sicherheit beim Fechten steht an erster Stelle, was sich auch darin manifestiert, dass im Laufe der Zeit die Sicherheitsstandards immer wieder den technischen Möglichkeiten angepasst wurden.

Damit Fechten so sicher werden konnte, wie es heute ist, musste ein langer Weg beschritten werden, der neben einem umfassenden Regelwerk der FIE (Federation Internationale d’Escrime = Weltfechtverband) auch zahlreiche Verbesserungen bei der Ausrüstung brachte. Das Fechten musste Anfang der 80er Jahre um Reputation und Ruf kämpfen. Eine Serie von Unfällen auf der Planche hatte den weißen Sport sehr belastet. Die herkömmlichen Stahlklingen, hielten den Anforderungen des immer dynamischer und kraftvoller gewordenen Fechtstils ebenso wenig stand, wie die weißen Baumwollanzüge.

Die Stahlklingen wurden durch Klingen aus Maraging-Stahl, einer besonders harten, aber nicht spröden Edelstahllegierung, ersetzt, während die Baumwolle der Kevlar-Faser wich, die unter anderem auch in kugelsicheren Westen verwendet wird. Seit 1987 dürfen bei offiziellen Wettkämpfen nur noch FIE-geprüfte Klingen verwendet werden, d.h. ausnahmslos Maraging-Klingen.

Die „Rüstung“ besteht nach den Vorschriften der FIE daher aus einer Fechtjacke, Fechthose und einem Plastron (Unterziehweste für zusätzlichen Schutz), Fechtsocken, bzw. -schuhen, Handschuh und Maske. Die Kleidung darf keine Ausbuchtungen oder Löcher aufweisen, wodurch die gegnerische Spitze abgeleitet oder festgehalten werden könnte und muss weiß, sauber sowie in gutem Zustand sein und vorgeschriebenen Widerstandswert von 800 Newton aufweist. Nicht vergessen darf man die Maske aus rostfreiem Stahl, deren Maschenweite höchstens 2,1 mm betragen darf und deren Draht mindestens 1 mm stark sein muss.

All diese Sicherheitsbestimmungen waren letzten Endes dafür verantwortlich, dass das Fechten seinen Weg vom Duell zum Sport gefunden hat.

Abschließend lässt sich festhalten, dass der moderne Fechtsport heute zu den sichersten Sportarten der Welt gehört. Weniger Unfälle gibt es sichtlich nur noch bei Schach 😉.